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Naturerlebnis mit Geschichte: Wanderung durch die Heide mit überraschenden Infos

18.08.2024

Am 18. August fand sie endlich statt, unsere geplante Wanderung durch die Kyritz-Ruppiner Heide, vorbereitet durch Ines Lehmann. Ich kannte bisher nur die Schilder am Straßenrand „Unsere Heide ist frei“, wenn wir von unserer Baustelle in Ellershagen in unser damaliges Zuhause nach Berlin fuhren. Die Geschichte hinter diesen Schildern war für mich weit weg, und in der Heide war ich auch noch nicht.Umso mehr habe ich meine Ohren gespitzt, als Ines Lehmann vom damaligen Kampf um die Heide berichtete. Obwohl ich über unsere Wittstocker Rosenfreunde viele Gespräche mit ihr habe, wusste ich nichts über ihr persönliches Engagement für eine friedliche Nutzung der Heide.

40 Jahre lang haben die Anwohner den Fliegerlärm, die Schieß- und Bombenübungen ertragen müssen. Nach der Wende gab es Hoffnung, dass Ruhe einkehren wird. Als 1992 die Bundeswehrpläne zur Weiternutzung des Truppenübungsplatzes bekannt wurden, formierte sich in der Region der Widerstand.

Durch die Heidelandschaft führte uns Olaf Wolff, Natur- und Landschaftsführer. Er machte uns auf die acht Mahnstelen aufmerksam. Sie entstanden während der Protestjahre, wurden später restauriert und stehen nun entlang des Weges, der in die Heide führt. Ich war sehr beeindruckt von den verschiedenen Darstellungsweisen des Kampfes um eine “Freie Heide”. Man konnte die Proteste, das Durchhaltevermögen und die Einigkeit der kämpfenden Menschen deutlich spüren.

Olaf Wolff berichtete, dass täglich noch rund 180 Männer und Frauen auf dem Gelände im Einsatz sind, um Munition zu bergen. 69 Jahre nach Kriegsende setzen immer noch Menschen ihr Leben aufs Spiel, um die Folgen zu beseitigen. Ein Großteil des Gebietes wird aufgrund der Munitionsgefahr weiterhin Sperrgebiet bleiben.

Der begehbare Teil der Heide ist heute unberührte Natur, ein Paradies für Menschen, die Ruhe suchen.Olaf Wolff führte uns durch eine Heide, die zu diesem Zeitpunkt erst zögerlich erblühte. Es war eine große abgebrannte Fläche zu sehen. Wir erfuhren, dass durch die Heinz Sielmann Stiftung jährlich zwischen 50 und 150 Hektar kontrolliert abgebrannt werden: für den Erhalt der typischen Heidelandschaft. Ohne diesen Eingriff des Menschen würde sich der Wald das Gebiet nach und nach zurückerobern.

Weiter führte uns unsere Wanderung zum 15 Meter hohen Heideturm auf dem Heinz-Sielmann-Hügel. Auf dem Weg in die Turmspitze konnten wir noch einmal in Bildern die Geschichte des Kampfes für eine friedliche Heidelandschaft verfolgen. Und oben angekommen wird man belohnt mit einer herrlichen Aussicht. Rundum hat man einen weiten Blick in die Landschaft.

Durch die Heinz-Sielmann-Stiftung wurde großflächig Landschaftspflege zur Entwicklung der Artenvielfalt betrieben. Von Olaf Wolff erfuhren wir, dass sich viele besondere Vogelarten angesiedelt haben, wie der Wiedehopf, der Seeadler, der Neuntöter oder der Ziegenmelker, von denen ich noch nie gehört hatte. Über 70 Vogelarten sind es insgesamt. Es lohnt sich eine Wanderung zu sehr früher Stunde. Diese Vielfalt an Vogelarten und die Möglichkeit, in einer ruhigen Umgebung ein einzigartiges Naturerlebnis zu haben, machen die Kyritz-Ruppiner Heide zu einem wertvollen Rückzugsort.

Gleichzeitig ist es traurig zu hören, dass ständig mutwillig zerstört wird. - Gerade an einem solchen Ort, wo Menschen sich für eine friedliche Nutzung 17 Jahre lang stark gemacht haben.

Wie es bei uns Rosenfreunden üblich ist, haben wir anschließend noch gemeinsam bei Kaffee und Kuchen sowie selbstgemachten Salaten den interessanten, lehrreichen und sehr schönen Tag ausklingen lassen.

Elvira Gwozdz

 

Bild zur Meldung: Naturerlebnis mit Geschichte: Wanderung durch die Heide mit überraschenden Infos

Fotoserien


Heidewanderung (18.08.2024)

Eindrucksvoll war nicht nur das Naturerlebnis, sondern auch die Geschichte um die "Freie Heide".

Urheberrecht:
Fotos: Ines Lehmann, Norbert Ludwig, Manfred Mackel, Gudrun/ Rainer Kröger
 
Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.